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Dienstag, 8. Mai 2012

Am 13.Mai ist Muttertag! Die Muttertags-Geschichte

An einem Tag im Jahr werden die Mütter gefeiert und ihr Einsatz wird mit Gedichten, Gebasteltem, Blumen und anderen Geschenken belohnt - dem Muttertag. In Deutschland und vielen anderen Ländern fällt er auf den zweiten Sonntag im Mai. Seit wann gibt es diesen Tag eigentlich? Wer hat ihn erfunden und wer hat ihn geprägt? Warum sind viele Frauen gar nicht so begeistert vom Muttertag?

 Seit wann gibt es diesen Tag eigentlich? Wo hat er seinen Ursprung? 

Der Muttertag hat eine lange Tradition, die bis in die Geschichte der alten Griechen zurückreicht. Als Urmutter aller Göttinnen und Gottheiten wurde in der Antike die Göttin Rhea (griech.: Fluss des Lebens) verehrt, die aus der Liebe zwischen Uranus und Gaia entsprang. Zu Rheas Ehren feierten die Griechen ein prächtiges Frühlingsfest, mit dem der Mutterkult im altertümlichen Griechenland geboren war. Diese Tradition ging mit dem Zerfall des alten Griechischen Reiches verloren, sie wurde aber von einigen Herrschern verschiedener Länder immer wieder aufgegriffen.

Später, im 13. Jahrhundert führte König Heinrich III in England den „Mothering Sunday“ ein, um der Kirche als religiöse Mutter der Menschheit zu gedenken. Ob groß oder klein, sollten sich die Kinder im elterlichen Nest wieder einfinden und der Mutter Dankbarkeit erweisen. An diesem Tag durften sogar Lehrlinge und Diener nach Hause zurückkehren, um ihre Mütter zu besuchen. Üblicherweise brachten diese ihren Müttern einen Fruchtkuchen oder mit Obst gefüllte Pasteten als Geschenk mit.

Seit 1644 existieren schriftliche Quellen, welche die Feierlichkeiten des Muttertags zum ersten Mal in der Geschichte wahrhaft belegen. Schon damals fanden sich Kinder und Enkel wieder im Elternhaus ein, um die Feierlichkeiten des Muttertages im Kreise ihrer Lieben bei Kuchen und einem ausgiebigen Festschmaus zu genießen.

Wann wurde der Muttertag ein offizieller Feiertag?

Im Jahre 1872 setzte sich die amerikanische Frauenrechtlerin Julia W. Howe für die Einführung des Muttertags als offiziellen amerikanischen Feiertag ein. Sie führte eine regelrechte Werbekampagne durch, doch musste sie vorerst mit ihrem Unterfangen scheitern. Der Muttertag wurde auf Eis gelegt, bis dreißig Jahre später eine neue Kämpferin ans Tageslicht trat. 1907 begründete Anna Maria Jarvis den Muttertag, indem sie am 2. Todestag ihrer Mutter einen Gottesdienst unter dem Namen Tag für „arbeitende Mütter“ arrangierte. Die Idee breitete sich rasch aus und bereits nach ein paar Jahren wurde in über 45 US-Bundesstaaten offiziell der Muttergedenktag eingeführt. Zum ersten Mal wurden damals Grußkarten für den Muttertag kreiert, die sich auch bis heute neben Blumen und Pralinen in allen Ländern der Welt großer Beliebtheit erfreuen.

Am 8. Mai 1914 wurden endlich alle Mühen der Vorkämpferinnen belohnt und so gab der US-Kongress den 2. Sonntag im Mai offiziell als internationalen Muttertag bekannt. Nach dem ersten Weltkrieg setzte sich das Fest der Mütter auch endlich in Europa durch, wobei als Vorreiter die Schweiz (1917), Skandinavien (1918/19) und schließlich 1922/23 auch Deutschland den Muttertag in den Feiertagskalender aufnahmen.

Von den Nazis missbraucht

In Deutschland wurde der Muttertag vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber ins Leben gerufen. Offiziell eingeführt wurde er im Jahr 1923. Zwar wurde der Muttertag in Deutschland wie gesagt nicht von den Nazis erfunden. Richtig ist allerdings, dass dieser Tag während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland von Adolf Hitler für seine Zwecke benutzt wurde.

Der Muttertag wurde von den Nationalsozialisten im Jahr 1933 in den "Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter" umbenannt. Das Mutterbild der Nazis wurde für ihre Propaganda missbraucht. Sie gaben vor, sich für familiäre Werte einzusetzen und manipulierten die Menschen auf diese Weise. Als Ideal galt die "bürgerliche Hausfrau", die dem Deutschen Reich diente, indem sie dem Staat möglichst viele "arische Kinder" gebar und für ihre Familie sorgte. Wenn eine Frau acht Kinder zur Welt brachte, wurde ihr das "goldene Mutterkreuz" verliehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg brachten die im besetzten Deutschland stationierten US-Amerikaner den Muttertag erneut zurück und er wurde in allen westlichen Ländern eingeführt. In der DDR, die unter dem Einfluss der sozialistischen Sowjetunion stand, wurde anstatt des Muttertags der Internationale Frauentag gefeiert, ebenso wie auch in den anderen Staaten des Ostblocks. Dahinter stand die gegenseitige feindliche Haltung zwischen den USA und der Sowjetunion. In den Ostblockländern wurde die Tradition des Muttertags, die von den USA geprägt war, abgelehnt. Erst nach der Wiedervereinigung von der DDR und Westdeutschland im Jahre 1990 wurde der Muttertag auch in Ostdeutschland eingeführt.

Brauchen wir einen Muttertag?

Für viele Mütter ist der Muttertag eine willkommene Abwechslung: morgens Frühstück ans Bett, Gedichte, Blumen oder etwas Gebasteltes. Es ist ein Anlass, außerhalb des Alltags mal etwas Zeit mit der Familie zu verbringen. Allerdings stellen sich auch jedes Jahr wieder einige die gleiche Frage: Weshalb brauchen wir einen speziellen Tag, um uns bei unseren Müttern zu bedanken? Jedenfalls sind sich viele darin einig, dass ein respektvolles Miteinander mehr wert ist als irgendwelche käuflichen Gegenstände und ein willkürlich gesetztes Datum.

Das Klischee der in der Küche stehenden Hausfrau, die nur für ihre Familie da ist, ist heutzutage längst überholt. Deshalb finden viele einen speziellen Tag, der Mütter einmal im Jahr für einen aufopferungsvollen und selbstlosen Einsatz "belohnen" soll, unpassend. Viele Mütter gehen arbeiten und der Trend, dass auch Väter einen Teil der Hausarbeit und Erziehung übernehmen, setzt sich immer mehr durch. So fordern die meisten Frauen, dass das überholte Rollenbild irgendwann völlig der Vergangenheit angehört und das Aufziehen der Kinder sowie die Arbeit im Haushalt nicht länger "Frauensache" ist, sondern beide Elternteile gleichermaßen etwas angeht. Dennoch freuen sich viele Mütter natürlich über eine kleine Aufmerksamkeit, und der Muttertag kann auf jeden Fall ein Anlass sein, seiner Mutter mal wieder eine Freude zu bereiten!

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